maramirage...

Ich habe am letzten Wochenende mal „Foto-Pause“ gemacht und die Zeit genutzt, so richtig auszuspannen. Ich gebe zu, ich habe sogar nur ein einziges Mal das Haus verlassen ;-) Aber selbst zuhause, ging es nicht ganz ohne Kamera…

Und ich habe die Zeit genutzt, um mal ein bisschen was über mich und meine „Arbeit“ zu schreiben. Weil ich danach immer wieder gefragt werde…

Henri Cartier-Bresson hat mal gesagt: „Fotografieren bedeutet, den Kopf, das Auge und das Herz auf dieselbe Visierlinie zu bringen. Es ist eine Art zu leben.“

Ich kann ganz klar sagen: das stimmt! Die Fotografie ist meine Leidenschaft….meine Art zu leben…am Leben Teil zu haben aber auch andere durch die Fotos daran teilhaben zu lassen. Dabei zu sein! Mittendrin!

Es kam im Laufe der Jahre nicht selten vor, dass auch ich bei Trauungen ein Tränchen verdrücke. Selbst bei ganz fremden Paaren. Ja…ich weiß…das macht sich eigentlich nicht so gut. Weil man mit Tränen in den Augen nicht so gut sehen kann. Oder doch? Vielleicht gerade dann? Denn dann bin ich mit Herz und Seele dabei…wenn sich 2 Liebende das JA-Wort geben oder ein Kleinkind die ersten Schritte tut und ich dies mit meiner Kamera festhalten darf. Apropos Kamera: da wären wir auch schon bei einem weiteren Zitat. Natürlich ist eine professionelle Ausrüstung wichtig. Sie erleichtert vieles. Aber: sie ist nicht alles! Das hat Helmut Newton einmal wunderbar in Worte gefasst.

Helmut Newton im Restaurant. - Der Koch: " Ihre Fotos gefallen mir, Sie haben bestimmt eine gute Kamera!"

Newton nach dem Essen: "Das Essen war vorzüglich! Sie haben bestimmt gute Töpfe!"

Eine gute Bratpfanne bedeutet also nicht, dass man gut Kochen kann. Wenn man sich fragt, warum es bei unseren Omas einfach IMMER gut schmeckt, ist meine Erklärung dafür: weil sie mit LIEBE kochen!

 

Und genau das ist eine Zutat, die mir auch bei der Fotografie wichtig ist. Man sieht einem Foto einfach an, ob es mit Liebe gemacht wurde. Ob der Augenblick, genau der eine Moment, mit offenem Herzen gesehen und eingefangen wurde.

Mein Job ist es, Erinnerungen zu „produzieren“. Ich möchte erreichen, dass die Betrachter der Bilder hinterher, vielleicht sogar Jahre später, genau in die Emotionen von damals zurückversetzt werden. Die Atmosphäre spüren können. Dass sie sagen können, dass es genau so war! Eine Geschichte in Bildern erzählt! Selbst Betrachter, die in der entsprechenden Situation nicht anwesend waren, die Personen vielleicht nicht einmal kennen, sollen im Foto die Atmosphäre spüren. Das Knistern, das in der Luft liegt, die Rührung, Liebe, Lebendigkeit, Leidenschaft, Freude, Stolz, Dankbarkeit, Verbundenheit,… All das sind Dinge, die eigentlich „unsichtbar“ sind. Wenn all das aber in einem Foto doch zu sehen ist, dann ist es für mich ein perfektes Foto!

Ich möchte bewegen! Emotionen wiedergeben, aber auch auslösen!

Manchmal, besonders bei Hochzeiten, ist es aber so, dass die Ereignisse des großen Tages, seien sie noch so schön, am Brautpaar einfach nur so „vorbeirauschen“. Mit meinen Bildern werden die Situationen und damit auch die Gefühle, wieder lebendig. Eine Kundin hat einmal zu mir gesagt: „Beim Anschauen der Bilder konnte ich sogar riechen, wie es an dem Tag gerochen hat“! Das hat mir Gänsehaut verschafft und ich habe gedacht: „Ja, das ist genau das, was ich erreichen möchte!“

 

Wenn ich nach meinem Stil gefragt werde, kann ich das nur schwer beantworten. Es gibt viele Leute in meinem Umfeld, die manchmal ein Bild von mir sehen und sagen, sie hätten sofort meinen Stil erkannt.

Dennoch ist es mir aber wichtig, mich komplett auf meine Kunden einzulassen. Es ist doch ganz klar, dass das 80-jährige Pärchen zu ihrer Goldenen Hochzeit andere Fotos erwartet, als das 17-jährige frisch verliebte, energiegeladene Pärchen.

Bei mir steht der Mensch im Mittelpunkt! Jeder so, wie er ist!

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